Wiederöffnung der Geburtshilfe am Klinikum LU dringend geboten

Die Abteilung Geburtshilfe am Ludwigshafener Klinikum ist seit November 2020 geschlossen, um die Notfallversorgung von (Corona-)Patient*innen sicherzustellen. Schwangere und Gebärende werden ans Marienkrankenhaus verwiesen, in dem bereits vor der Corona-Pandemie ca. 1.700 Geburten jährlich begleitet wurden. Das bedeutet einen Zuwachs von ca. 500 Geburten jährlich. Zusätzlich wurde im Dezember 2020 die St.-Hedwig-Klinik in Mannheim geschlossen (weitere ca. 900 Geburten/Jahr).

Die Bundeselterninitiative Mother Hood e.V. weist auf die IGES-Studie 2019 zur stationären Hebammenversorgung hin, laut derer in Level-1-Perinatalzentren wie dem Marienkrankenhaus nur etwa jede dritte Geburt so begleitet wird, wie es laut Expert*innen am sichersten wäre: mit einem kontinuierlichen Betreuungsschlüssel Eins-zu-Eins, also einer Hebamme pro Gebärende während des gesamten Geburtszeitraums. Mehr als jede vierte Frau muss sich demnach eine Hebamme sogar mit drei oder mehr Gebärenden teilen.

Anlässlich des Tags der Frauengesundheit am 28. Mai erklärt Antje Schröder, Beisitzerin im Vorstand und Mitglied im AK Frauen von Bündnis 90/Die Grünen Ludwigshafen: „Eine gute und sichere Geburtshilfe ist ein elementarer Bestandteil einer gesunden Gesellschaft und verdient eine breite öffentliche Unterstützung. Eine baldige Wiederaufnahme der Geburtshilfe am Klinikum ist dringend geboten, um die angespannte Situation zu entlasten.“ Regina Keßler, ebenfalls Grünes Vorstandsmitglied, ergänzt: „Neben den Corona-Auflagen sollten auch Auflagen im Hinblick auf eine verbesserte Geburtshilfe berücksichtigt werden. Die Gesundheit der Frauen und ihrer Kinder muss oberste Priorität haben.“