Mobilitätssteckbrief Ludwigshafen – Grüne fordern schnellere Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr

Der Mobilitätssteckbrief 2018 der Technischen Universität Dresden zeigt, dass die Stadt Ludwigshafen bei der Verkehrswende kaum vorankommt und in Teilbereichen – vor allem beim ÖPNV – gegenüber 2013 sogar Verschlechterungen zu beobachten sind. So hat sich der Anteil der mit dem ÖPNV zurückgelegten Kilometer an der gesamten Verkehrsleistung drastisch von 23% auf 16% verschlechtert, was durch den Anstieg des Radverkehrs von 5% auf 9% nur teilweise ersetzt werden konnte. Insbesondere fällt auf, dass bei Mehrpersonenhaushalten mit Kindern der Anteil der Haushalte mit mindestens zwei Autos von 41% in 2013 auf 60% in 2018 gestiegen ist. Auch die Autonutzung für die Fahrt zu Kita/Schule/Ausbildung ist um 9% auf 37% gestiegen, obwohl die mittlere Weglänge von 5.1 km auf 4.1 km gesunken ist. 

Hier muss nach Ansicht von Konstantin Fröhlich, Vorstandssprecher der Grünen in Ludwigshafen „dringend mit einem verbesserten ÖPNV-Angebot für Familien und Auszubildende und mit mehr guten und sicheren Rad- und Fußwegen zu den Ausbildungsstätten angesetzt werden. Die Stadt sollte mit den Bildungseinrichtungen über Verbesserungsmaßnahmen reden. Die tolle Beteiligung von einigen Schulen beim Stadtradeln und der Anstieg des Radverkehrs zu den Bildungseinrichtungen von 10% auf 15% zeigt, dass die Bereitschaft zum Umstieg da ist.“ 

Julian Sauther, Beisitzer im Vorstand ergänzt, dass „der Anteil von Haushalten mit mehreren Autos auch durch ein besseres Carsharing-Angebot gesenkt werden kann, z.B. in dem die Stadt endlich fest reservierte Parkplätze für Carsharing genehmigt. Weiterhin ist es unverständlich, dass es bei der Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung in 2019 keine Fortschritte gab. Wenn die Stadtverwaltung im bisherigen Tempo weiterarbeitet, wird es noch mindestens 50 Jahre dauern, bis die letzte der rund 60 vorgesehenen Einbahnstraßen von Radler*innen entgegen der Fahrtrichtung genutzt werden kann“. 

Christian Brückmann, ebenfalls Beisitzer im Vorstand fordert, dass „die Einbahnstraßen für den Radverkehr entgegen der Fahrtrichtung zügig geöffnet werden. „Die Arbeiten an den maroden Hochstraßen dürfen keine Entschuldigung dafür sein, dass mögliche Verbesserungen im Radverkehr liegen bleiben, gerade da der Radverkehr nach der Sperrung der Hochstraße Süd für eine Entlastung sorgt.“

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