6. Umwelt, Natur und Biodiversität

Ludwigshafen hat die Planung und Umsetzung einer Strategie gegen die Klimakatastrophe weitgehend verschlafen. Die Ludwigshafener Innenstadt gehört zu den am stärksten versiegelten und folgerichtig auch heißesten und trockensten Stadtquartieren Deutschlands.

Es gibt keine Zeit zu verlieren: Das gesetzliche Ziel Klimaneutralität im Jahr 2045 ist das Minimalziel. Wir fordern eine kommunale Klimaschutzstrategie für Ludwigshafen, die das Ziel Klimaneutralität konsequent in den Blick nimmt. Klimawandel, Schadstoffe im Wasser und Flächenverbrauch mindern die Lebensgrundlagen kommender Generationen.

Für uns GRÜNE steht der Schutz der Ressourcen im Mittelpunkt unserer Politik. Bei Umweltvorhaben gilt für uns: Transparente und frühzeitige Beteiligungsverfahren sind wichtig, um alle Interessen zu berücksichtigen. Wir setzen uns für die Renaturierung von Bächen, die ökologische Aufwertung von Böden und den Erhalt unserer Biodiversität ein. Rehbachmündung, Maudacher Bruch, Rosslache und Altrheingraben sind Teile eines Biotopverbunds, den wir schützen und bewahren wollen.

Die Naturflächen rund um die Stadt haben eine wichtige Ausgleichsfunktion und müssen weitgehend frei von Bebauung bleiben. Neue große Gewerbeflächen lehnen wir ab. In der Regional- und Flächennutzungsplanung setzen wir uns für einen nachhaltigen Umgang mit Flächen ein. Unser Ziel ist ein Stopp der Netto-Versiegelung. Wir setzen uns dafür ein, alle öffentlichen Flächen in Ludwigshafen klimaangepasst und insektenfreundlich zu bepflanzen. Dies trägt nicht nur zur Anpassung an den Klimawandel bei, sondern fördert auch die Biodiversität in der Stadt.

Wir brauchen mehr, nicht weniger Stadtgrün: Mehr Stadtbäume auch an Straßen und Plätzen, an denen bisher keine Bäume stehen, sowie grüne Inseln und Mikroparks in den hochverdichteten Stadt- und Stadtteilzentren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Haushaltsmittel für eine werterhaltende Grünpflege bereitzustellen. Dachbegrünung und Fassadenbegrünung müssen, wo immer es umsetzbar ist, zum Standard werden.

Unverzichtbar bleibt auch das ehrenamtliche Engagement im Umwelt- und Naturschutz. Dieses gilt es materiell und ideell zu unterstützen.

  • Klimaneutralität spätestens 2045.
  • Weiterentwicklung der städtischen Klimaschutz-, Flächen- und Biodiversitätsstrategie.
  • Das Kommunale Klimaschutzkonzept muss aktualisiert und konsequent umgesetzt werden.
  • Klimaangepasste Bepflanzung aller öffentlichen Flächen und Gebäude.
  • Eine Baumschutzsatzung muss kommen.
  • Begrünungsregelungen aus dem Baurecht und den Gartensatzungen müssen konsequent kontrolliert werden.
  • Konsequente Baumnachpflanzungen bei notwendigen Fällungen und mehr Bäume im Stadtgebiet, z. B. auch sogenannte Tiny Forests.
  • Unsere Forderung ist Müllvermeidung, unser Ziel ist eine Zero-Waste-Strategie.
  • Stopp bzw. Reduktion der Bodenversiegelung, z. B. auch durch geeignete Maßnahmen zur Durchsetzung von Bebauungsplanvorgaben (Stichwort Schottergärten), Entsiegelung von Flächen vor allem in den Innenstadtteilen.
  • Stärkung von Umwelterziehung und Umweltbildung.
  • Fortsetzung der Renaturierung von Gewässern und Mooren, Wiedervernässung des Maudacher Bruchs.
  • Grundwasserschutz durch konsequente Kontrolle der Grundwasserentnahme.
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