28. Mai: Internationaler Tag der Frauengesundheit

Der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit wurde nach der 4. Internationalen Konferenz zur Frauengesundheit im Jahr 1987 ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich begangen. Frauengesundheit erhält zu wenig Aufmerksamkeit, da medizinische Forschung und Versorgung vor allem auf männliche Körper ausgerichtet sind. Frauen mit Endometriose, Herzinfarkten oder ADHS werden oft nicht ernst genommen, zu spät diagnostiziert oder falsch behandelt.

Zudem leisten Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit – in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft. Diese chronische Überlastung hat erhebliche Auswirkungen auf ihre körperliche und psychische Gesundheit. Diese strukturelle Ignoranz ist keine medizinische Panne, sondern ein politisches Versagen. Geschlechtersensible Medizin darf kein Nischenanliegen bleiben, sondern muss zum Standard werden – in Ausbildung, Forschung und Versorgung.

Wir GRÜNEN setzen uns für eine geschlechtersensible Medizin ein und wollen Forschungslücken bei frauenspezifischen Erkrankungen schließen. Wir setzen uns für eine verbesserte Versorgung in der Geburtshilfe und bei Schwangerschaftsabbrüchen ein. Die Arbeit von Hebammen unterstützen wir flächendeckend. Ebenso braucht es eine starke psychische Gesundheitsversorgung, insbesondere für Frauen, die durch Mehrfachbelastungen überproportional betroffen sind.

Wirtschaftliche Abhängigkeit macht krank und macht Frauen erpressbar. Deshalb setzen wir uns für die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention ein: mit mehr Frauenhäusern, mehr Beratungsstellen und mehr Prävention. Wir fordern die Schließung der Lohnlücke für eine echte Existenzsicherung und gesellschaftliche Teilhabe. Es ist an der Zeit, dass Frauen und ihre Gesundheit in Medizin und Politik die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen!