2. Jugendpolitik

Unsere Jugendpolitik orientiert sich an den individuellen und sozialen Bedürfnissen der jungen Menschen. In Ludwigshafen leben viele junge Menschen in intakten Familien, aber nicht in sozial und wirtschaftlich gesicherten Lebensverhältnissen. Weiterhin gibt es viel zu viele junge Menschen in Ludwigshafen, die ohne Bildungsabschluss die Schule verlassen oder berufsvorbereitende Klassen besuchen. Die wirtschaftliche Situation der Familie bestimmt leider immer noch maßgebend über die soziale Teilhabe oder Ausgrenzung von Jugendlichen. Jede Investition in Bildung ist eine Investition in Erwerbs- und Teilhabechancen und damit eine Zukunftsinvestition für unsere Stadt bzw. Gesellschaft. Wir wollen Jugendlichen die gleichberechtigte Teilhabe an den sozialen, ökonomischen und kulturellen Ressourcen der Gesellschaft ermöglichen.

Um das Recht junger Menschen auf Mitsprache zu stärken, setzen wir uns dafür ein, dass Jugendliche ab 16 Jahren auf allen politischen Ebenen wählen dürfen – nur so bekommen sie wirklich eine Stimme. Mit der Jugendstrategie „JES! Jung. Eigenständig. Stark” unterstützt die Landesregierung eine gute Jugendpolitik vor Ort. Davon wollen wir in Ludwigshafen profitieren. Denn wir brauchen Jugendliche, die ihr Leben selbst gestalten und über ihre Zukunft mitbestimmen können. Ob bei der Infrastruktur, im Umweltschutz, auf dem Arbeitsmarkt, beim Schuldenabbau oder beim Einsatz für eine friedlichere Welt. Gerade wenn es um die Gestaltung unserer Zukunft geht, kommt es besonders darauf an, dass sich junge Menschen einbringen können.

Jugendpolitik ist eine Querschnittsaufgabe, daher müssen die Belange junger Menschen überall mitgedacht werden. Statt über angebliche Politikverdrossenheit zu klagen, sollten wir Jugendlichen Verantwortung direkt übertragen und beispielsweise kommunale Beteiligungsprojekte oder Schülerinnen- und Schülervertretungen fördern.

  • Bedarfsgerechte Unterstützung bei schulischer und beruflicher Ausbildung gewährleisten.
  • Duale Ausbildung erweitern.
  • Übergang von Jugendlichen mit Migrationsbiografie von der Schule in den Beruf erleichtern durch intensive, koordinierte Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Sozialeinrichtungen.
  • Individuelle, intensive Deutschkurse für zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen und Kinder anbieten.
  • Integrations- und Berufsbildungsangebote verbessern und Bildungsintegration auch für junge Erwachsene sowie Menschen mit Bleibeperspektiven sicherstellen.
  • Jugendlichen die Möglichkeit geben, freie Räume im Quartier und in der Stadt nicht nur zu nutzen, sondern auch selbst zu gestalten.
  • Einrichtung einer kommunalen Jugendvertretung mit eigenem Budget unterstützen, deren Beschlüsse auf die Tagesordnung des Stadtrats kommen.
  • Angebote verstärken, die Kinder und Jugendliche ernsthaft in Stadtplanungsprozesse einbeziehen und den öffentlichen Raum sicherer für sie gestalten.

Mit unserer Jugendpolitik streben wir danach, die Partizipation und gleichberechtigte Teilhabe junger Menschen in der Gesellschaft zu stärken. Dies ist nur möglich, wenn diskriminierungsfreie Zugänge zu sozialen und kulturellen Ressourcen strukturell entwickelt werden. Es ist essenziell, Jugendliche zu fördern, damit sie ihr Leben selbst gestalten und aktiv über ihre Zukunft mitentscheiden können.

  • Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre, um jungen Menschen eine aktive politische Beteiligung zu ermöglichen.
  • Einrichtung eines Jugendparlaments mit eigenem Budget, um die Teilhabe und Selbstorganisation junger Menschen in der Kommune effektiv zu fördern.
  • Beteiligung junger Menschen an Planungs- und Entscheidungsprozessen sicherstellen.
  • Förderung und Ausbau der grenzüberschreitenden Mobilität sowie des Jugendaustauschs.
  • Schaffung und Öffnung interkultureller und vielfältiger Lebensräume, um das Zusammenwachsen junger Menschen zu fördern.
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