Josef Winkler, GRÜNER MdL, in Ludwigshafen

Am 22.10. 2024 besuchte unser GRÜNER Landtagsabgeordneter Josef Winkler Ludwigshafen. Erste Station des Besuchs war die „neue“ Stadtbibliothek, auf die ihn Kolleg*innen im Landtag in Mainz neugierig gemacht hatten und auf die viele neidisch sind: Zu Recht, wie wir bei der Führung durch die Bibliothek lernen durften.

Geführt wurden wir von Tanja Weißmann, die die Stadtbibliothek seit 2015 leitet und den aufwändigen Umbau begleitet hat, sowie Stefanie Kleinsorge, Bereichsleiterin Kultur der Stadt Ludwigshafen. Wir GRÜNE – Susanne Großpietsch (Fraktionsvorsitzende) und Antje Schröder (Beisitzerin im Kreisvorstand) – durften dabei ebenfalls viel Neues erfahren. 

Der erste Eindruck: tolle helle Räume mit großen Fenstern. Viele helle Arbeitsplätze – an denen auch fleißig Menschen arbeiteten. Arbeitsräume, die von Gruppen zum Lernen und Arbeiten gebucht werden können (und die auch fast alle belegt waren). Beeindruckend die Jugendbibliothek, die sehr cool mit alten Regalen, Paletten und anderen recycelten Materialien eingerichtet ist. Auch neu: Mit der Bibliothekskarte kann man sich einen Laptop aus einem Schließfach ziehen, damit arbeiten und ihn später wieder einschließen. Es gibt einen Gaming Room für Kids ab 12 – die hier unter Aufsicht spielen. Dann die „Bibliothek der Dinge“ – in denen man „Dinge“ statt Bücher ausleihen kann: Bohrmaschine, Mikroskop, Nähmaschine, Gitarre, . Und nicht zuletzt das IdeenW3rk, das uns Annabell Huwig – Leiterin IdeenW3rk / Bibliothek der Zukunft – voller Enthusiasmus vorstellte: Ein großer Arbeits- und Besprechungsraum mit toller Ausstattung. Dort war z.B. ein 3-D-Drucker gerade am Arbeiten, eine Dame kopierte alte Videokassetten auf DVD. Ein großer Tisch wird für Workshops und Seminare genutzt. https://www.ideenw3rk.de. Wir redeten noch über die neue Kinderbücherei, die im Bau ist. Sie wird großartig werden – wir haben das „Making of“ der Planung im Video gesehen.

Bei unserer Abschlussbesprechung ging es – wie könnte es anders sein – um Finanzielles: Was ist an Förderung durch das Land zu erwarten? Was ist mit dem Umbau weiterer Stadtteil-Bibliotheken zur „Open Library“, bei der die Erweiterung der Öffnungszeiten möglich ist, ohne dass neues Personal finanziert werden muss? Frau Weißmann bedauerte, dass es dafür nur eine 80 %-ige Förderung gibt – was es für Ludwigshafen unmöglich macht, sich zu bewerben, da selbst die fehlenden 20 % im Haushalt der Stadt nicht vorhanden sind. Und wann kommt die Sonntagsöffnung für Bibliotheken in RLP – die in NRW und BaWü möglich ist? 

Nach der Bibliothek besuchten wir mit Josef Winkler das Café Asyl, das gerade an diesem Tag ins Winterquartier umgezogen war. Ibrahim Yetkin, GRÜNER Fraktionsvorsitzender und Einrichtungsleitung im Treff International, hatte dieses Treffen organisiert: Fröhliche Kinder spielten, viele Familien saßen bei Kaffee und Tee im Gespräch zusammen. Vera Klaunzer, Leiterin dieser (und einer anderen) Einrichtung, gab einen Überblick, stellte uns einen iranischen Ehrenamtlichen vor, der als Brückenbauer dolmetscht und unterstützt, beantwortete unsere Fragen … und bedauerte, dass wir nicht mehr Zeit mitgebracht hatten, denn es hätte noch einiges zu sehen und besprechen gegeben.

Die dritte Station für uns war das Sleep-Inn, eine Einrichtung der Stadt für obdachlose Drogenabhängige. Dieses Treffen hatte Ralf Hoock – auch Beisitzer im Vorstand – angeregt. Auch hier berichtete die Leiterin, Marion Blickhäuser, über die Abläufe, die Historie und die Herausforderungen, die sich vor allem durch die Finanznot der Stadt auch hier stellen. Beate Steeg, Sozialdezernentin der Stadt, hatte sogar ihren Urlaub unterbrochen, um bei dem Termin dabei zu sein. Bei der Fragerunde ging es natürlich ebenfalls um Finanzen: Das Haus, in dem das Sleep-Inn drei Stockwerke belegt, ist in schlechtem Zustand, vor allem im Obergeschoss steht eine größere Sanierung an. Und natürlich hat man Angst, dass gerade bei solchen Einrichtungen gekürzt wird.

Alles in allem ein aufschlussreicher Besuch unseres Abgeordneten, der als Hausaufgabe mitnimmt, dass die Stadt (weiterhin) Unterstützung vom Land braucht, mindestens im bisherigen Rahmen, und dass vor allem im Bereich Kultur und Soziales Kürzungen zu weiteren Herausforderungen führen. Und für uns Begleiter*innen der Eindruck, dass unsere Stadt tolle engagierte Mitarbeiter*innen hat, die mit Herzblut ihre Arbeit machen.

Spätestens zur Eröffnung der Kinderbücherei will Josef Winkler wieder in Ludwigshafen sein.