GRÜNE: Warum hat Ludwigshafen die höchste Corona-Mortalität in Rheinland-Pfalz?

Ludwigshafen am Rhein hat bisher mit 121 Toten pro 100.000 Einwohner die meisten Todesfälle durch Covid-19 Infektionen unter allen Städten und Landkreisen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen zu beklagen. Die Mortalitätsrate in der gesamten Bundesrepublik liegt mit 60 Toten pro 100.000 Einwohnern nur halb so hoch. „Vor diesem Hintergrund fordern Bündnis 90/ Die Grünen das zuständige Gesundheitsamt und die Stadtverwaltung zur Überprüfung ihrer bisher Corona Strategie auf“, erklärt Tenko Bauer, die Sprecherin des Kreisverbands Ludwigshafen von Bündnis 90 / Die Grünen.

Die Berichte des zuständigen Gesundheitsamtes, der Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck oder der Sozialdezernentin Beate Steeg in der Öffentlichkeit geben bisher keine konkreten Hinweise, warum es in Ludwigshafen in dieser Hinsicht so viel schlechter läuft als anderswo. „Anhand der ungenauen Informationen kann man nur vermuten, dass es in den Pflege- und Altenheimen von Ludwigshafen zu mehr massiven Corona-Ausbrüchen kommt als in anderen Gemeinden und die bisherigen Schutzmaßnahmen in den Heimen und die Unterstützungsmaßnahmen des Gesundheitsamtes und der Stadtverwaltung nicht ausreichend waren“, folgert Konstantin Fröhlich, der Sprecher der Grünen.

„Da die Impfungen bei den rund 2000 Bewohnern der Seniorenwohnanlagen in Ludwigshafen noch ausstehen und ein hoher Schutz vor einer Covid-19 Erkrankung erst 1-2 Wochen nach der zweiten Impfung gegeben ist, sollten sofort alle Anstrengungen unternommen werden, diese Einrichtungen besser zu schützen. Dies schließt mehr kostenlose Corona-Schnelltests für Bewohner, Pflegekräfte und Besucher ein, als auch die kostenlose Versorgung mit FFP-2 Masken, wo dies noch nicht der Fall ist“ erklärt Tenko Bauer. Konstantin Fröhlich ergänzt: „Weiterhin unterstützen die GRÜNEN den Wunsch der Stadtspitze, alle Bewohner und das gesamte Personal von Seniorenwohnanlagen unabhängig vom Alter schnellstmöglich durch mobile Teams durchimpfen zu lassen, da das Risiko eines massiven Ausbruchs mit vielen Toten und schweren Erkrankungen in solchen Gemeinschaftseinrichtungen deutlich erhöht ist. Auch ein vorübergehender Besucherstopp bis zur Impfung der Bewohner sollte vom Gesundheitsamt in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die neuen Covid-19 Mutationen vermehrt in nächster Zeit in Deutschland auftauchen. Nach der zweiten Impfdosis werden solche einschneidenden Maßnahmen dann nicht mehr notwendig sein.

Darüber hinaus fordern die GRÜNEN das Gesundheitsamt und die Stadtspitze auf, genauer darzulegen, wie sie in Zukunft die zu hohe Zahl von Todesfällen aufgrund von Covid-19 Infektionen senken will, da die Impfungen wahrscheinlich erst in 2-3 Monaten hierbei Wirkung zeigen werden.“