GRÜNE begrüßen die Analyse der hohen Corona-Sterberate in Ludwigshafen

Der Vorstand von Bündnis 90 / Die Grünen Ludwigshafen begrüßt die Entscheidung der Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck angesichts der überproportional hohen Sterberate durch Corona Infektionen in Ludwigshafen wie von den GRÜNEN gefordert, die bisherige Corona-Strategie zu hinterfragen. Dazu hat die OB eine Analyse beim Gesundheits- und Landesuntersuchungsamt in Auftrag gegeben, und auch darum gebeten Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.

„Wir begrüßen ebenfalls, dass neben den Alten- und Pflegeheimen eine erste Seniorenwohnanlage in die Impfkampagne der Stadt einbezogen wurde, und wir hoffen, dass schnell alle anderen Seniorenwohnanlagen einbezogen werden können, da in Gemeinschaftseinrichtungen immer ein höheres Risiko von schwerwiegenden Corona-Ausbrüchen besteht,“ erklärt Tenko Bauer, die Sprecherin des Grünen Kreisverbandes.

Konstantin Fröhlich, der Sprecher des Kreisverbandes ergänzt „Außerdem sollte die Stadt vom Gesundheitsamt prüfen lassen, wie schnell Personen unter 65 Jahren, die berufsbedingt sehr viele Kontakte haben, wie Kindergärtner*innen, Verkäufer*innen, Lehrer*innen oder Polizist*innen, der gerade zugelassene Impfstoff von Astra-Zeneca zur Impfung angeboten werden kann. Solche Personen sind stärker als Berufstätige im Homeoffice dem Risiko einer Corona-Infektion ausgesetzt, und daraus ergibt sich wiederum eine erhöhte Gefahr, dass sie andere anstecken, sowohl im beruflichen wie privaten Umfeld. Laut Empfehlung der ständigen Impfkommission soll der Astra-Zeneca bei älteren Personen vorerst nicht genutzt werden, da die derzeitige Datenlage eine Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit für diese Altersgruppe noch nicht zu lässt. Deshalb bietet er sich für die vorgezogene Impfung von unter 65-jährigen an, die entweder einem höheren Infektionsrisiko mit Corona-Erkrankten oder berufsbedingt vielen Kontakten ausgesetzt sind. Zwar ist noch nicht eindeutig geklärt, ob die Impfung neben dem sehr hohen Schutz vor einer SARS-CoV-2 Erkrankung ebenso gut vor einer Ansteckung schützt, aber vieles spricht dafür, dass die Impfungen auch die Ansteckungsraten deutlich senken werden.“

Weiterhin führt Tenko Bauer aus „Auch wenn sich die 7-Tage Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Ludwigshafen inzwischen unter 100 gesunken ist, sollten angesichts der neuen Corona Mutationen mit höherem Ansteckungsrisiko vorerst alle Lockerungen vermieden werden, die zu höheren Kontaktzahlen führen. Das Ziel sollte sein, die Inzidenz deutlich unter 50 zu senken. Deshalb haben wir auch kein Verständnis dafür, dass die SPD-Oberbürgermeisterin in Speyer, die nächtliche Ausgangssperre in ihrer Stadt aufgehoben hat, und aus der gemeinsamen Corona-Strategie zusammen mit Ludwigshafen, Frankenthal und dem Rhein-Pfalz-Kreis ausschert.“

Konstantin Fröhlich fordert zusätzlich: „Die Stadtverwaltung sollte auch schnell prüfen, ob die Wahlhelfer*innen für die Landtagswahl am 14. März noch rechtzeitig vorher geimpft werden können. Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass sich auch viele Ältere als Wahlhelfer*innen beteiligt haben, für die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht. Die Stadt hat angekündigt, dass sie auf die Einhaltung der wichtigen Hygienemaßnahmen achten und alles dafür tun wird, um die Gesundheit sowohl der Wahlhelfer*innen also auch der Wähler*innen zu schützen. Da die Wahlbüros im Gegensatz zu vielen Geschäften oder dem großen Saal im Rathaus keine Lüftungsanlagen aufweisen, sollte bei rund 1500 Wahlhelfer*innen und der hohen Zahl von Kontakten am Wahltag die Impfung dieser Personen ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Unabhängig davon raten die GRÜNEN allen Wahlberechtigten die Möglichkeit der Briefwahl zu nutzen, da damit das Risiko einer Corona-Infektion für fast alle Beteiligte deutlich gesenkt werden kann“.

BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN KV Ludwigshafen.

SprecherInnen: Tenko Bauer, Konstantin Fröhlich
vorstand@gruene-lu.de